Wenn man die unterschiedlichsten Gattungen anderer Lebensmittel vergleicht, fällt einem schnell auf, dass es innerhalb der Gattungen eine Vielzahl an unterschiedlichen Sorten gibt. So ist es auch mit Kaffee. Eine Kaffeebohnen ist nicht wie jede andere Kaffeebohne. Auch dort gibt es unterschiedliche Sorten. Im folgenden Abschnitt werden die zwei Bohnenarten Maragogype und Perl erläutert.
Maragogype – Die weltweit größte Kaffeebohne
Das Aussehen
Äußerlich betrachtet weisen die Maragogypebohnen große Unterschiede zu jeder andere Kaffeebohne auf. Schon im rohen Zustand ist die Größe mit 12mm Länge und 8mm Breite wesentlich größer. Wird die Bohne geröstet, verdoppelt sich die Größe nahezu und ist somit 30-40% größer als die Bohnen anderer Kaffeesorten, weshalb sie auch unter dem Namen Riesenbohne bekannt ist. Sie wird meist als Kaffee geröstet und sticht dabei besonders hell hervor. Einige Röstereien rösten diese Bohnen sogar zwei mal um das volle Aroma zu entfalten ohne die Bohne zu verbrennen. Die Röstung der Bohnen ist dabei nicht einfach, da sie schnell zu dunkel wird und somit ihren unvergleichlichen Geschmack verliert, weshalb sie nicht in der industriellen Röstung verwendet wird.
Die Herkunft
Ob die Maragogype eine Kreuzung der Arabica- und der Liberica-Kaffeebohnen ist, oder lediglich einer Mutation entstand, ist bis heute nicht klar. Die Merkmale beider Kaffeepflanzen lassen sind in der Pflanze der Maragogype jedoch wiederfinden. Im Jahr 1876 tauchte die Sorte allerdings bestätigt das erste mal in der Stadt Maragogipe im östlichen Teil Brasiliens auf. Durch die lange Reifezeit von 12-14 Monaten, bietet die Maragogype besonders widerstandsfähig Kaffeebohnen, die stark gegen Parasiten sind und dies wiederum zu einer guten Ertragsqualität führt. Die Kaffeesorte wird mittlerweile im Hochland auf 600-1200m in Mexiko und Nicaragua angebaut, weshalb der Kaffee äußerst koffeinarm ist.
Der Geschmack
Der Geschmack des Kaffees aus den Maragogypebohnen lässt sich mit keinem anderen Geschmack vergleichen. Er schmeckt fruchtig, ausgesprochen mild und hat etwas von Schokolade, bleibt dabei allerdings weich samtig im Mund. Keinerlei Säuren lassen sich in diesem Kaffee finden, weshalb er als äußerst magenschonend gilt, und trotzdem spürt man sein volles Aroma. Je nach Röstung bekommt natürlich auch dieser Kaffee seine ganz eigene Note. Da die Bohnen so besonders groß sind, ist der Ertrag eines Strauches auf das Gewicht bezogen geringen, dies führt zum einen zu einem höheren Preis, zum anderen aber auch zu einem breiteren Aroma.
Perlbohnen – Geschmacksintensive Einzelgänger
Das Aussehen
Perlbohnen verdanken ihren Namen ihrem runden, kleinen Aussehen. Die Bohnen wachsen nicht wie normale Kaffeebohnen zu zweit in einer Kirsche heran, sondern alleine. Dadurch wachsen sie zugleich in die Höhe und die Breite der Krische und sind somit nahe zu kugelförmig. Die Form führt bei Rösten dazu, dass sie gleichmäßiger geröstet werden können. Jedoch wird außerdem eine andere Maschine beim Rösten benötigt, um mit der Perlform umgehen zu können.
Die Herkunft
Den genauen Grund für die Entstehung von Perlbohnen kennen auch Botaniker nicht. Es wird jedoch vermutet, dass die Kaffeepflanzen an diesen Stellen unter einer Mangelversorgung leiden und somit eine geringere Fruchtbarkeit haben. Eine andere Theorie führt auf eine Mutation hinaus, die bei der Arabica-Pflanze weiter verbreitet ist, da sie sich häufiger selbst bestäubt und somit die Mutation weitergibt. Perlbohnen machen nur 5% der Arabicabohnen aus und kommen zwar bei den Arabica-Pflanzen häufiger vor, aber auch in den Robusta-Pflanzen lassen sich Perlbohnen finden. Die Perlbohnen sind vermutlich ein Ergebnis der unterschiedlichen Klimabedingungen, da sie meist an den jungen,äußeren Zweigen zu finden sind, die Regen und Sonne stärker wahrnehmen. Die Perlbohnen werden bei der Ernte aufwendig aussortiert und getrennt weiterverarbeitet. Die Versuche, Kaffeepflanzen zu züchten, die ausschließlich Perlbohnen erzeugten, scheitern bis heute, weshalb sie als Rarität gelten, deren Verfügbarkeit niemals gleichbleibend ist.
Der Geschmack
Die Perlbohnen haben in der Kirsche deutlich mehr Platz als andere Kaffeebohne, sodass sie auch mehr Nährstoffe zur Verfügung hat. Demnach entstehen mehr Aromen, Säuren und Öle. Der Geschmack kann variieren, die von uns bezogenen Perlbohnen sind jedoch geschmacklich sehr kräftig und würzig.